Navigation und Service

Nordkammer der Doppelsparschleuse Hohenwarthe geht wieder in Betrieb!

Ausgabejahr 2021
Datum 07.07.2021

Heute geht die nördliche Kammer der Schleuse Hohenwarthe in Betrieb. Nach einer zweimonatigen Trockenlegung der Kammer stehen der Schifffahrt jetzt wieder beide Kammern in vollem Umfang zur Verfügung. Die Trockenlegung war erforderlich, um den Bauwerkszustand zu überprüfen und wurde zeitgleich genutzt, um zwingend notwendige Instandsetzungsarbeiten an der Anlagentechnik, dem Massivbau und dem Korrosionsschutzsystem durchzuführen. Mit dem Spezialwissen der Beschäftigten und der beauftragten Unternehmen wurden die Arbeiten erfolgreich abgeschlossen.

Johannes Kutscher, Fachgebietsleiter Wasserstraßen in Magdeburg: „Die Trockenlegung verlief reibungslos. Alle Schäden wurden beseitigt. Für die nächsten sechs Jahre ist jetzt wieder ein sicherer Betrieb der Doppelschleuse garantiert.“

Nachdem aus der mehr als 190 m langen, 12,50 m breiten und rund 24 m hohen Kammer sowie den Sparbecken und dem Grundlauf das verbliebene Wasser entfernt wurde, mussten alle Bereiche zugänglich gemacht und gereinigt werden. Im Anschluss untersuchte speziell geschultes Personal das gesamte Bauwerk und erfasste dabei alle Veränderungen und Schäden. Parallel dazu erfolgten kleine und größere Reparaturen mit dem Ziel, die Anlage für die nächsten Jahre sicher und störungsfrei betreiben zu können. Planmäßig wird die Anlage in sechs Jahren dann erneut trockengelegt und untersucht.

Ulf Möbius, Leiter des Außenbezirks Niegripp: „Die Trockenlegung bei einer Schleuse mit diesen Abmessungen stellt Mensch und Material jedes Mal vor große Herausforderungen. Damit die betrieblichen Einschränkungen für die Schifffahrt so gering wie möglich bleiben, haben wir die eng getakteten Arbeiten gut vorbereitet, koordiniert und überwacht.“

Bei dieser Trockenlegung wurden unter anderem Schäden am Beton der Kammerwände sowie in den Längskanälen und am Grundlaufsystem ausgebessert. Auch die Antriebstechnik der Tore wurde repariert. Darüber hinaus wurde das komplette Kamerasystem erneuert, sodass auch zukünftig eine sichere Überwachung der großen Schleusenkammern gewährleistet ist. Die Gesamtausgaben für diese Maßnahmen belaufen sich auf ca. 400.000 €.

Hintergrund:
Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes ist unter anderem für den sicheren Betrieb von Schleusen verantwortlich. Um dies zu gewährleisten, werden die Bauwerke in wiederkehrenden Abständen untersucht. Alle sechs Jahre erfolgt dabei eine intensive Prüfung, bei der alle Bauwerksteile zugänglich gemacht und hinsichtlich ihres Zustandes und der Weiterverwendung beurteilt werden. Die Doppelsparschleuse Hohenwarthe besitzt zwei Schleusenkammern. Sie wurde im Jahr 2003 im Rahmen des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit Nr. 17 für den Verkehr freigegeben und hat eine nutzbare Länge von 190 m sowie eine nutzbare Breite von 12,50 m. Mit Hilfe der jeweils drei Sparbecken pro Schleusenkammer können pro Schleusung rund 60 Prozent Wasser eingespart werden, um damit das Verlustwasser und die dadurch notwendigen Pumpkosten deutlich zu minimieren.